Mobilität

Die Entwicklung des Individualverkehrs

Vertiefung: Fallbeispiele aus der Ostschweiz

Die Schweizer Bevölkerung wuchs in den Jahren von 1995 bis 2005 um 1.25 Millionen Menschen. Parallel dazu stiegen Raumansprüche an Wohnen, Arbeit, Freizeit und Mobilität. Während die Erwartungen der Bevölkerung an das Lebens- und Arbeitsumfeld stiegen, musste das Land, um seine hohe Standortattraktivität beizubehalten, Massnahmen ergreifen. Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden einigten sich deshalb auf Ziele und Strategien, die als Orientierungshilfen in der Raumplanung dienen sollten. Diese Ziele und Strategien sind im Raumkonzept Schweiz festgehalten, das den Kantonen helfen soll, die Vorgaben des Bundesgesetzes über die Raumplanung sowie darüber hinausgehende Massnahmen umzusetzen. Sowohl gegenwärtige als auch künftige Herausforderungen wie Umweltkonflikte, Kapazitätsprobleme auf den Hauptverkehrsachsen, Defizite bei der Verkehrssicherheit und steigende Betriebs- und Unterhaltskosten müssen in die Planung einbezogen werden. So diskutiert das Bundesamt für Strassen (ASTRA) beispielsweise auch über Möglichkeiten zur Engpassbeseitigung auf der Stadtautobahn St. Gallen. Eine dritte Röhre durch den Rosenbergtunnel könnte die heutige Verkehrsüberlastung beseitigen. Doch wie lange würde dieser Effekt angesichts des stetig anwachsenden Verkehrs anhalten?

Die aktuellen Probleme hinsichtlich der Verkehrsüberlastung und des schonenden Umgangs mit der Umwelt manifestieren sich als Folge des anwachsenden Individualverkehrs, der zunehmend an Grenzen stösst. Die Faszination der Unabhängigkeit durch das Automobil und die Möglichkeit, lange Distanzen in kurzer Zeit zu erschliessen, versetzt die Menschen seit dem Aufkommen des Automobils in eine Begeisterung.

1913 führte Henry Ford in den USA die Massenproduktion des Automobils ein, welche es für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich machte, ein Auto zu erwerben. Trotzdem blieb das Auto lange ein Statusobjekt, welches der vermögenden Gesellschaftsschicht vorbehalten war. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurden Autos populärer und der Individualverkehr nahm fast exponentiell zu. Die Strassen füllten sich mit Autos, aber auch Motor- und Fahrräder waren beliebt. Diese Entwicklung führte auch in der Schweiz zu dem Bedürfnis, ein leistungsfähigeres Strassennetz zu bauen. Dabei war es nötig, dass sich Gemeinden, Kantone und der Bund koordinierten. Im gleichen Mass stieg auch das Bewusstsein hinsichtlich der Umweltbelastung als Folge der Verkehrsüberlastung. Der stetig zunehmende Verkehr wurde und wird vermehrt als eine Beeinträchtigung der Lebensqualität wahrgenommen.

Geburtsstunde des modernen Automobils

Im Jahre 1885 entwickelte Carl Friedrich Benz das erste zweisitzige Fahrzeug mit drei Rädern und einem Motor. Im Jahr darauf meldete Benz seinen mit Gasmotor betriebenen Wagen zum Patent an. Die Abbildung zeigt die Patentschrift des ersten Automobils und gilt als Geburtsurkunde des Automobils. Aus Angst, andere würden seine Idee kopieren und ihm zuvorkommen, arbeitete Benz zunächst nur nachts an seiner Erfindung. Im Geheimen entwickelte er die Urform des Autos mit Benzinmotor, Kühlung, Zündung, Kraftübertragung, Rädern und Bremsen. Erst nachdem der Wagen patentiert war, traute er sich damit in die Öffentlichkeit. Das Automobil wird als «Ersatz für Pferde» angepriesen. Die Bevölkerung zeigte sich dannzumal jedoch eher skeptisch und spottete über die «Kutsche ohne Pferde». Die Vorstellung, dass ein Wagen nicht von einem Tier gezogen wird, sondern sich ganz alleine vorantreibt, hielten viele für verrückt und doch sprach ganz Mannheim darüber.
Das Bild zeigt das dreirädrige Automobil abseits der Stadt auf einer Wiese. Die Umgebung weist auf eine hügelige Landschaft hin, wobei Häuser ganz klein im Hintergrund ausgemacht werden können. Hiermit wird die Botschaft vermittelt, der Wagen könne weite Strecken zurücklegen. Das neue Automobil ermöglicht das Rausfahren aus der Ortschaft in die Natur. Asphaltierte Strassen gab es zu dieser Zeit noch nicht. Die vornehme Kleidung der zwei Herren auf dem Fahrzeug deutet auf Wohlstand hin. Dies wird von der Aussage rechts neben dem Bild unterstützt. Dort heisst es, der Preis des kompletten Wagens betrage 3000 Mark. Der Stundenlohn in der Schweiz war in dieser Zeit etwa zwischen 0.15 und 0.55 Franken. Es ist deshalb verständlich, dass sich nur wenige Wohlhabende einen solchen Wagen leisten konnten. Das Automobil war zu diesem Zeitpunkt alles andere als ein Massenprodukt.
Werbeanzeige Benz & Co. 1892

Das Auto als Statussymbol

Das Auto wurde nach dem Zweiten Weltkrieg dank dem stetig ansteigenden Wohlstand der gesamten Bevölkerung für immer breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Es wurde aber in der Folge auch zum Statussymbol. Man konnte sich eine Luxusausführung leisten und damit seinen vermeintlichen Lebensstandard in der Öffentlichkeit «vorführen».

Der Nebelspalter aus dem Jahre 1957 zeigt die unkritische Haltung der vermögenden Gesellschaft, wenn es um den Gebrauch des Autos geht. Der Karikaturist zeigt eine pelztragende Dame mit Hündchen und Päckchen.

Weder um das kleine Päckchen zu transportieren noch um das Hündchen auszuführen, macht es Sinn, das Auto zu benutzen. Trotzdem bevorzugt die gute Dame das Auto. Dies soll Erfolg, Vermögen und Status symbolisieren. Die Botschaft, «Benzin sparen! Wege dem Päckli en Wage, Fräulein?!» kritisiert klar die Haltung der Dame, aber gleichzeitig auch eine Haltung in der Gesellschaft. Es handelt sich dabei um eine Konsumkritik und einen Aufruf zu massvollem Umgang mit Ressourcen.

Karikatur von Ernst Schönenberger im Satiremagazin Nebelspalter vom 2. Januar 1957

Autofahren als Vergnügen

Besucherinnen und Besucher am Automobilsalon Genf 1959
Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Automobil vom Luxus- zum Gebrauchsartikel. Zudem wurde es aber auch vermehrt eine Art Statussymbol zur Repräsentation des persönlichen Wohlstandes. Diese Entwicklung ist dem zunehmenden Wirtschaftswachstum und dem Zeitgeist der Nachkriegszeit zu verdanken, die wiedergewonnenen Freiheiten auch für eine zunehmende Mobilität zu nutzen. Ein solches Auto, welches nicht hauptsächlich praktisch, sondern vielmehr auch edel, modern und dynamisch sein sollte, ist auf dieser Reportagefotografie sichtbar. Die Aufnahme stammt vom Automobilsalon in Genf aus dem Jahr 1959. Die Konstruktion des Autos mit drehbaren Sitzen, einem Cabrioverdeck und edler Innenausstattung zeigt klar, dass es sich hier nicht um einen reinen Gebrauchsgegenstand handelt. Vielmehr wird beabsichtigt, dem Fahrer oder der Fahrerin ein Fahr-Erlebnis zu bieten. Es soll das Gefühl vermitteln, jung, erfolgreich und modern zu sein. Das Fahren mit dem Auto wird zum Vergnügen. Nicht zufällig ist auf der Aufnahme eine Frau am Steuer zu sehen. Eine Welt, in der auch Frauen Auto fahren und somit Zeit und Geld haben, um sich Luxusprodukte zu leisten, ist fortschrittlich und aufgeschlossen. Genau diese Vision der Gleichberechtigung und des gemeinsamen Erfolges soll das Statussymbol Auto ebenso widerspiegeln.

Einweihung der ersten Autobahn

Im Jahre 1964 wurde die erste Schweizer Autobahn A1 zwischen Lausanne und Genf vom damaligen Bundesrat Tschudi eröffnet. Der Bau erstreckte sich über fünf Jahre und konnte pünktlich zur Landesausstellung in Lausanne eingeweiht werden. Die Reportage zeigt Bundesrat Tschudi, der durch das Durchschneiden des Bandes mit der Schere die Autobahn als eröffnet erklärt. Grosse Menschenmassen sind angereist, um das Spektakel mitzuerleben und die Errungenschaft «Autobahn» zu feiern.  Nicht nur die Zuschauer zeigen Begeisterung gegenüber dem Fortschritt. Selbst der Kommentator betont  die wichtige Errungenschaft der Schweiz, welche alle zuversichtlich stimmen sollte. Im Kommentar werden alle möglichen Zahlen – Arbeiterzahl, Arbeitsstunden, Autobahnlänge, Fassungsvermögen, Anzahl Kunstbauten etc. – den Zuhörern  mitgeteilt, um damit auch die technischen Errungenschaften positiv herauszustreichen. Dies ist Ausdruck der damals vorherrschenden Wissenschafts- und Technikgläubigkeit, welche nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte.

Beitrag der Schweizer Filmwochenschau vom 1. Mai 1964 zur Einweihung der ersten Schweizer Autobahn

Die Lebensqualität stieg rapide an und somit auch die Massenmotorisierung. Die Möglichkeit, wesentlich schneller von A nach B zu kommen, begeisterte die Bevölkerung. Alles wurde rasant besser, was den Menschen Zuversicht für die Zukunft gab. Negative Begleiterscheinungen des Automobils wie Emissionen oder Immissionen wurden nicht als bedenklich wahrgenommen, oder die Bevölkerung war sich dessen noch nicht bewusst. Der technische Fortschritt der Zukunft würde auftretende Probleme lösen können. Die Zuversicht und die Freude am Fortschritt dominierte in den Köpfen.

Sonntagsfahrverbot in der Schweiz

Das erste Sonntagsverbot in der Schweiz in der Sendung Antenne des Schweizer Fernsehens vom 26. November 1973

Leere Autobahnen, verlassene Neben- und Hauptstrassen prägten am 25. November 1973 das Bild der Schweizer Strassen. Das erste Sonntagsfahrverbot trat an diesem Tag in Kraft. Heutzutage kaum vorstellbar, doch den wohlverdienten Sonntagsausflug durfte man nicht mehr mit dem Auto, sondern auf Velo oder zu Fuss unternehmen. Anstelle von verärgerten Verkehrsteilnehmern konnte man viele fröhliche Velofahrer oder friedliche Spaziergänger beobachten, die verschiedenste Strassen und Verkehrsknotenpunkte zu ihren Gunsten nutzten. Der Auslöser dieser Massnahme  war jedoch ein äusserst ernster.

Viele Staaten in Europa und Nordamerika reagierten in der Folge mit unterschiedlichen Massnahmen. In der Schweiz wurden drei autofreie Sonntage eingeführt. Man nimmt jedoch an, dass dies auf die Gesamtheit der Zielsetzungen betreffend des Einsparens von fossilen Brennstoffen nur einen sehr kleinen Einfluss hatte. Ein  angestrebtes Ziel der Kampagne war es aber, den Bürgerinnen und Bürgern vor Augen zu führen, wie verankert das Auto im alltäglichen Gebrauch  war und was ein Verzicht bewirken kann. Ein Team des Schweizer Fernsehens berichtet vom ersten Sonntagsfahrverbot.

Dabei kommt ein Verkehrspolizist zu Wort und es werden geschichtsträchtige Bilder von leeren Strassen und ansonsten vielbefahrenen Verkehrspunkten gezeigt, die nun von Velofahrern oder spazierenden Menschen bevölkert sind. Heutzutage gibt es zwar in der Schweiz für Personenkraftwagen kein Sonntagsfahrverbot mehr, jedoch ist es Lastwagen und kleineren Fahrzeugen ab einem Gewicht von 3.5 Tonnen untersagt, in der Nacht, an Sonn- und Feiertagen auf den Strassen zu sein. Dies jedoch aus fahrsicherheitstechnischen Gründen, damit die Fahrer ihre Ruhezeiten einhalten.

Ausbau der Stadtautobahn als Entlastung des Verkehrs?

Sanierung der Stadtautobahn St. Gallen, DRS Aktuell vom 24. Juni 1987

Die Anzahl der Reisenden nimmt in den letzten Jahrzehnten stetig zu. Ob mit ÖV oder mit dem Automobil – der Mensch will immer noch mobiler und schneller werden.

Die Anzahl der Reisenden pro Verkehrsträger von 1950 bis zum Jahr 2016 ist in den letzten 66 Jahren in allen drei Verkehrsträgern gestiegen. Die Möglichkeit, wesentlich schneller von A nach B zu kommen, faszinierte die Bevölkerung von Anfang an. Die neu erworbene Effizienz gab Menschen Zuversicht für die Zukunft. Negative Begleiterscheinungen des Automobils waren anfänglich noch nicht sehr bekannt, oder die Bevölkerung war sich dessen noch nicht bewusst. Es machte sich die Einschätzung breit, der technische Fortschritt der Zukunft würde auftretende Probleme lösen können. Die Zuversicht und die Freude am Fortschritt dominierte in den Köpfen. Der deutliche Anstieg ab 1960 kann mit dem wirtschaftlichen Wachstum und der damit verbundenen Wohlstandsgesellschaft erklärt werden.

 Ein erster Bruch ist in den 1998er Jahren zu beobachten. In dieser Zeit stieg die Arbeitslosigkeit in der Schweiz. Die Menschen verzichteten zunehmend auf das Luxusgut Automobil, zudem verhält sich die Bevölkerung umweltbewusster. Gleichzeitig tragen der zunehmende CO2 Ausstoss, die Lärmemissionen und der Rohstoffverbrauch, zur Skepsis gegenüber dem Auto bei. Seit 2005 steigt die Anzahl der Reisenden jedoch wieder stark an. Die Dringlichkeit, sich unabhängig fortbewegen zu können, wie auch die zunehmende Arbeitsmobilität, sind Gründe für diese Zunahme. Der kleine Einbruch im Jahre 2008 hängt wohl mit der Weltwirtschaftskrise zusammen. Tendenziell kann aber davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Reisenden auch künftig weiter steigen wird. Gründe dafür sind das Bevölkerungswachstum, die florierende Wirtschaft und damit verbunden der allgemeine Wohlstand der Schweizer Bevölkerung. Zudem führen sinkende Produktionskosten zu preiswerteren Autos.

Bedeuten mehr Reisende eine Zunahme von Problemen?

Die Anzahl der Reisenden nimmt in den letzten Jahrzehnten stetig zu. Ob mit ÖV oder mit dem Automobil – der Mensch will immer noch mobiler und schneller werden.

Die Anzahl der Reisenden pro Verkehrsträger von 1950 bis zum Jahr 2016 ist in den letzten 66 Jahren in allen drei Verkehrsträgern gestiegen. Die Möglichkeit, wesentlich schneller von A nach B zu kommen, faszinierte die Bevölkerung von Anfang an. Die neu erworbene Effizienz gab Menschen Zuversicht für die Zukunft. Negative Begleiterscheinungen des Automobils waren anfänglich noch nicht sehr bekannt, oder die Bevölkerung war sich dessen noch nicht bewusst. Es machte sich die Einschätzung breit, der technische Fortschritt der Zukunft würde auftretende Probleme lösen können. Die Zuversicht und die Freude am Fortschritt dominierte in den Köpfen. Der deutliche Anstieg ab 1960 kann mit dem wirtschaftlichen Wachstum und der damit verbundenen Wohlstandsgesellschaft erklärt werden. Ein erster Bruch ist in den 1998er Jahren zu beobachten. In dieser Zeit stieg die Arbeitslosigkeit in der Schweiz. Die Menschen verzichteten zunehmend auf das Luxusgut Automobil, zudem verhält sich die Bevölkerung umweltbewusster. Gleichzeitig tragen der zunehmende CO2 Ausstoss, die Lärmemissionen und der Rohstoffverbrauch, zur Skepsis gegenüber dem Auto bei. Seit 2005 steigt die Anzahl der Reisenden jedoch wieder stark an. Die Dringlichkeit, sich unabhängig fortbewegen zu können, wie auch die zunehmende Arbeitsmobilität, sind Gründe für diese Zunahme.

Entwicklung der Verkehrszahlen in der Schweiz von 1950 bis 2016

Der kleine Einbruch im Jahre 2008 hängt wohl mit der Weltwirtschaftskrise zusammen. Tendenziell kann aber davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Reisenden auch künftig weiter steigen wird. Gründe dafür sind das Bevölkerungswachstum, die florierende Wirtschaft und damit verbunden der allgemeine Wohlstand der Schweizer Bevölkerung. Zudem führen sinkende Produktionskosten zu preiswerteren Autos.

 „Wer Strassen säht, erntet Verkehr!“

Was sind zukünftige Herausforderungen in der Stadt St. Gallen die Verkehrsplanung betreffend?

Wie könnten diese Probleme im Moment verhindert werden?

Wie stehen Sie zum Projekt "Engpassbeseitigung N1 St. Gallen"?

Gibt es weitere spannende Verkehrsprojekte in und um die Stadt St. Gallen?

Ausschnitte aus einem Interview mit Stefan Pfiffner, dem Leiter Verkehrsplanung der Stadt St. Gallen, aufgenommen am 27. Februar 2019 im Tiefbauamt der Stadt St. Gallen.

„Eine der grössten Herausforderungen der Stadt ist die Abstimmung  zwischen Siedlung und Verkehr.“

Stefan Pfiffner

Leiter der Abteilung Verkehrsplanung der Stadt St.Gallen

Aktuell sind die Strassen der Stadt St.Gallen sowie die Stadtautobahn besonders zu Stosszeiten stark überlastet. Die Verkehrszunahme auf der Stadtautobahn beträgt zurzeit zirka 3% jährlich. Bei gleichbleibender Zunahme könnte der Verkehr auf das städtische Verkehrsnetz überschwappen. Um dem entgegenzuwirken ist das Projekt Engpassbeseitigung N1 in Planung. Der Bund plant den Ausbau der Stadtautobahn mit einer dritten Röhre durch den Rosenberg und einer Teilspange bis zum Güterbahnhof. Die Verkehrsplanung der Stadt St.Gallen arbeitet am Projekt mit und befürwortet dies. Herr Pfiffner regt zusätzlich eine Entlastungsstrasse bis zur Liebegg an, um die Teufenerstrasse zu umgehen. Gegner des Projektes prophezeien hingegen eine Verkehrszunahme gerade aufgrund des Autobahnausbaues, im Sinne «Wer Strassen säht, erntet Verkehr!». Weitere Grossprojekte, die Stadt St.Gallen betreffend, sind die Stärkung und siedlungsverträgliche Umgestaltung der Stadtachsen (Rorschacherstrasse, Zürcherstrasse, Langgasse, Teufenerstrasse), die Eigentrassierung der Busspuren sowie ein autonomes Verkehrsmanagement durch Lichtsignale für den motorisierten Individualverkehr. Ziel ist es, dass nur so viel Verkehr in den städtischen Raum hineingelassen wird, wie das Strassennetz auch zu fassen vermag.

Die grösste Planungsherausforderung stellt die steigende Einwohnerzahl dar, welche auch direkt Auswirkungen auf die Verkehrszunahme bedeutet. Das Grundproblem, welches es zu lösen gilt, stellt der begrenzte Platz in der Innenstadt dar. Lösungsansätze sehen die Planer in der Förderung des öffentlichen Verkehrs durch mehr Linien, einen dichteren Fahrplan sowie Anreize für den Langsamverkehr. Dabei orientieren sich die Planungen auch an den Vorgaben betreffend der Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer und Fussgänger, z.B. dem Behindertengleichstellungsgestz, zu denen übergeordnete nationale Vereinbarungen und Gesetze gelten.

blank
Quellenverzeichnis

Geburtsstunde des modernen Automobils
Mercedes-Benz (o. J.). Das erste Automobil der Welt. Online unter: https://mercedes-benz-publicarchive.com/marsClassic/de/instance/picture/Werbeanzeigen-Benz–Co-1892.xhtml?oid=59204 (11.01.19)

Das Auto als Statussymbol
Schönenberger, E. (1957). Benzin sparen! In Nebelspalter v. 02.01.1957. Online unter: https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=neb-001:1957:83#4205 (12.01.19)

Autofahren als Vergnügen
Gerber, H.; Sutter (1959). Automobilsalom Genf, Plymouth Sport Fury Convertible. In ETH-Bibliothek Zürich Bildarchiv. Com_M08-0066-0009 / CC BY-SA 4.0 Lizenz: CC BY-SA 4.0. Online unter: http://doi.org/10.3932/ethz-a-000658893(12.01.19)

Einweihung der ersten Autobahn
SRF. Einweihung der ersten Schweizer Autobahn A1. Online unter: https://www.srf.ch/play/tv/srf-wissen/video/einweihung-der-ersten-schweizer-autobahn-a1?id=a5b77257-a647-4fac-bc9b-524ac1764507&station=69e8ac16-4327-4af4-b873-fd5cd6e895a7 (12.01.19)

Sonntagsfahrverbot in der Schweiz
SRF. Vor 40 Jahren: Sonntagsfahrverbot in der Schweiz. Online unter: https://www.srf.ch/news/schweiz/vor-40-jahren-sonntagsfahrverbot-in-der-schweiz (12.01.19)

Ausbau der Stadtautobahn als Entlastung des Verkehrs
SRF. 30-jährig und schon altersschwach. Online unter: https://www.srf.ch/news/regional/ostschweiz/30-jaehrig-und-schon-altersschwach (18.01.19)

Bedeuten mehr Reisende eine Zunahme von Problemen?
LITRA Informationsdienste für den öffentlichen Verkehr (2018). Verkehrszahlen. Ausgabe 2018. Online unter: https://www.litra.ch/images/Downloads/litra_verkehrszahlen/de/Litra_Verkehrszahlen_2018_de.WEBpdf.pdf (12.01.19)

«Wer Strassen säht, erntet Verkehr!»
Interview mit Stefan Pfiffner, Leiter Verkehrsplanung St. Gallen. Interview vom 27.02.2019.

Sammelbibliographie
Eisinger, A. (2015). Urbanisierung. In Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von  http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7876.php“http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7876.php Galliker, H.-R. (2003). Eisenbahn und Autobahn – Transportrevolutionen verändern St. Gallen. In Sankt- Galler Geschichte 2003. Bd. 5: Die Zeit des Kantons 1798 -1861 (S. 121 – 138). St. Gallen. Niedermann-Druck. S. 134 – 138. Gisler-Jauch, R. (2015). Automobil. In Historisches Lexikon der Schweiz. Online unter: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D13901.php Glauser, F. (2013). Transportgewerbe. Auszug: Vom 19. – 21- Jahrhundert. In Historisches Lexikon der Schweiz. Online unter: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D14052.php Lemmenmeier, M. (2003). Auszug aus: Konsumgesellschaft und politische Stabilität. In Sankt – Galler Geschichte 2003, Bd. 8: Die Zeit des Kantons 1945 – 2000. (S. 30 – 50); St. Gallen. Niedermann Druck, S. 35 – 43. Sandmeier, S. (2012). Nationalstrassen. In Historisches Lexikon der Schweiz. Online unter: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7960.php Sandmeier, S. (2013). Verkehrspolitik. In Historisches Lexikon der Schweiz. Online unter:   http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7960.php Sandmeier, S. (2019). Ein Kanton sucht Anschluss. St. Gallens Anbindung an die schweizerischen Verkehrsnetze als Faktor der „Standortgunst“ (1850 – 2018). In Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons St. Gallen (Hrsg.). Eine Geschichte der St. Galler Gegenwart – Sozialhistorische Einblicke ins 19. und 20. Jahrhundert (S. 207 – 234). St. Gallen: VGS Verlagsgenossenschaft St. Gallen. Schiedt, H.-U. (2015). Strassen. In Historisches Lexikon der Schweiz. Online unter: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7960.php Tissot, H.-U. (2015). Transportgewerbe. Auszug: Vom 19. – 21- Jahrhundert. In Historisches  Lexikon der Schweiz. Online unter: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D14052.php Von Cranach, P. (2014). Verkehr. In Historisches Lexikon der Schweiz. Online unter: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D13898.php IG Engpassbeseitigung (2018). Dokumentation. Online unter: http://www.engpassbeseitigung.ch/dokumentation/ Bundesamt für Strassen ASTRA (2018). Projektübersicht. A1 Instandsetzung Stadtautobahn St. Gallen. Online unter: https://www.astra.admin.ch/astra/de/home/themen/nationalstrassen/baustellen/nordostschweiz/a1-instandsetzung-stadtautobahn-st–gallen/projektuebersicht.html

Die Autorinnen und der Autor

Sven Giesser Esther Antraniguian Cassandra Vicini Alisa Elsener

Lehrpersonen-Login

Im Lehrpersonen-Login finden Sie weiterführende Dokumente zu diesem Thema als Download.